
Postkartenausschnitt von 1902
Bereits 1321 wird für das Gebiet «Etzelnberg» ein Bauerngut genannt und 1401 ist von zwei hier ansässigen Familien die Rede. Als Flurname wird «Etzliberg» erstmals 1547 erwähnt. Der heutige Gebäudebestand dürfte auf diese Zeit zurückgehen, lässt sich doch eingeschnitzt an der Kellertür von Haus Nr. 12 die Jahrzahl 1582 finden.
ETZLIBERG
Die Gyger-Karte von 1667 zeigt am «Etzelberg» vier Gebäude.
Auf der Wild-Karte um 1850 ist der Etzliberg in seiner heutigen Form kartografiert. Neben den vier Wohnbauten (dunkel) sind ein Spritzenhaus, ein Schlachthaus und eine grosse Scheune erhalten geblieben (konturiert). Es fehlt hingegen noch das erst 1860 erbaute Waschhaus.
Im «Zinsbuch des Keller- und des Jahrzeitamts» ist für das Jahr 1510 ein «Jos Hotz uff Etzelberg» verzeichnet. 1568 folgt eine «Cilia Hotzin ab dem Etzelberg» (Quelle Staatsarchiv Zürich). Die heutigen Fachwerkbauten dürften wohl auf die nachfolgenden Generationen derselben Familie Hotz zurückgehen.
HOTZENHÄUSER
Postkarte mit Poststempel vom 21. Januar 1904. Sie zeigt die älteste uns bekannte Fotografie der Kernzone Etzliberg.
Fotografie der Zürcher Bauernhausforschung / Kurzinventarkarte der kantonalen Denkmalpflege: Die Etzlibergstrasse 17/15 zwischen 1968 und den frühen 1970er-Jahren.
Das nur einen Steinwurf von der Etzlibergstrasse 15 entfernte Ausflugsrestaurant wurde 1886 eröffnet. Es erfuhr über die Jahrzehnte immer wieder bauliche Veränderungen, bis es schliesslich 1993 endgültig einem Neubau weichen musste.
RESTAURANT
Im Bild die Aussichtsterrasse und Gaststubentreppe Ende 1910er-, Anfang 1920er-Jahre.
Lithografie im Zeitgeist der Jahrhundertwende mit Poststempel vom 18. August 1902.
Die Kernzone Etzliberg besteht aus einem Weiler auf 520 m ü.M., dessen nach Süden orientierte Flarzreihenhäuser direkt an der Hangkante einer in der letzten Eiszeit gebildeten Geländeterrasse stehen.
KERNZONE
Postkarte vom 3. Oktober 1939 mit noch gänzlich unverbauter Anhöhe.
Der Etzliberg vermutlich in den 1920er-Jahren. Der schweizweit bekannte Fotograf und Alpinist Jean Gaberell war ab 1920 an der Thalwiler Sonnenbergstrasse ansässig, von wo aus auch das Bild gemacht worden sein könnte.
Trotz der zwischen 1963 und 1969 gebauten Autobahn N3 und dem damit verbundenen massiven Eingriff in die Landschaft, trotzte die Kernzone Etzliberg noch bis in die späten 1970er-Jahre der immer raumgreifenderen Zersiedelung.
Der prägnante Neubau der Schulanlage Sonnenberg 1975 und schliesslich die 1979 fertiggestellte, im Volksmund auch «Rennbahn» genannte Zürcherstrasse (im Bild noch fehlend), besiegelten das Ende der jahrhundertealten Geschichte als ländliches Idyll. Dorf und Weiler verschmolzen zum Einerlei.