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Bildquelle: Buch «Alt Thalwil» von Hans Jakob Zwicky, 1974

Zitat aus dem Buch «Alt Thalwil» von Hans Jakob Zwicky: «Im Vordergrund ersehen wir den Feldweg zum Etzliberg mit dem Giebel eines der Etzliberghäuser. In der Bildmitte zeichnet Johann Jakob Aschmann das Dorf mit der alten, 1845 abgetragenen Kirche, den «Adler» und das «Gesellenhaus.» Wenn man sich vergegenwärtigt, wie klein das Dorf Thallweil im 18. Jh. noch war, erkennt man unschwer die Bedeutung des Weilers Etzliberg – und damit auch dessen Schutzwürdigkeit.

Federzeichnung von Johann Jakob Aschmann, koloriert, um 1780

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ungefähr

1780

Bildquelle: Buch «Alt Thalwil» von Hans Jakob Zwicky, 1974

Eine weitere Darstellung Aschmanns der Etzliberger Aussicht. Der gewählte Standort dürfte nicht zufällig exakt vor der Etzlibergstrasse 15 gelegen haben, denn ein Johannes Aschmann vom Etzliberg wird 1742 mit Barbara Ammann aus Rüschlikon getraut. Der Maler Johann Jakob Aschmann seinerseits wird 1747 geboren. War er der Sohn aus dieser Ehe? Erster urkundlich belegte Hausbesitzer 1812 waren «Johannes Aschmann und Sohn». Ist das alles nur Zufall? Auch unabhängig davon kommt Gänsehaut auf, wenn man bedenkt, dass sich dies vor bald 250 Jahren zugetragen hat. Und selbst da waren die Etzliberger Flarzhäuser bereits 100 bis 200 Jahre alt.

Tuschezeichnung von Johann Jakob Aschmann, um 1780

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ungefähr

1780

Bildquelle: eigener Bestand

Und abermals hat Johann Jakob Aschmann das Etzliberger Panorama gemalt und auch hier dürfte der gewählte Standort nahe der heutigen Etzlibergstrasse 15 gewesen sein. Die aquarellierte Federzeichnung wird zeitlich zwischen 1790 und 1800 angesiedelt, womit Aschmann bereits wohl 45 Jahre oder älter gewesen sein dürfte. Die Grafik erzielte 2012 bei einer Auktion CHF 3'600.-. Aschmann, der zeitlebens nur unzureichend von seiner Kunst leben konnte und 1809 völlig verarmt verstarb, würde sich wohl im Grab umdrehen.

Aquarell von Johann Jakob Aschmann, um 1790

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ungefähr

1790

Bildquelle: Zentralbibliothek Zürich

Die vielleicht erste Fotografie mit Etzliberger Aussicht publizierte 1860 der Verlag Cramer und Lüthi aus Zürich von einem Standort rechts des freilich erst später eröffneten Restaurants Etzliberg. Und als kleine Sensation findet man im Bildvordergrund den Beweis für die Existenz des auf geografischen Karten vermerkten Feldweihers. Er existierte noch ein gutes halbes Jahrhundert, danach dürfte er trockengelegt worden sein.

Fotografie 1860er-Jahre

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er-Jahre

1860

Bildquelle: Zentralbibliothek Zürich

Ziemlich genau da, wo 100 Jahre zuvor schon Hans Jakob Aschmann seine Zeichnung anfertigte, wird der Ausblick im späteren 19. Jh. auch fotografisch festgehalten. Bald schon eröffnet das Restaurant Etzliberg. In einem Reiseführer von 1876 über Zürich und Umgebung steht zu lesen: «Thalweil. Aussteige-Ort für Exkursionen auf die Albis-Hoch­wacht und in den Sihlwald. Grosses wohlhabendes, gewerbefleissiges Pfarrdorf am linken See-Ufer mit 2535 Einwohnern. Die Rebgärten reichen bis dicht an den See herab. Sehr schön und hoch gelegene neue Kirche mit prächtigem Geläute; lohnende Aussicht vom Friedhof, noch umfassender vom Etzliberg, eine starke Viertelstunde höher.

Fotografie von zwischen 1870 und 1900

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er-Jahre

1870

Bildquelle: eigener Bestand

Das Bild dürfte vom heutigen Gemeinde-Aussichtspunkt aufgenommen worden sein. Die älteste Postkarte mit Panorama in der Sammlung ist eine Kombination aus Handwerk und automatisierter Drucktechnik, vermutlich der Autotypie. Für die Einfärbung der mit Raster gedruckten Fotografie wurden Einzelfarbflächen aufgetragen. Beim Druck der braunen Farbe für die Dächer kam es zu Ungenauigkeiten: sie ist nach rechts verschoben.

Ansichtskarte von 1909

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Poststempel

1909

Bildquelle: eigener Bestand

Der Aufnahmestandort dürfte etwa auf Höhe Etzlibergstrasse 15 sein. Die Drucktechnik kommt gänzlich ohne Rasterung aus, die Fotobasis erinnert eher an ein Photogramm. Gekonnt sind alle Farben so gepinselt und in einzelnen Druckgängen überlagert worden, dass im Zusammendruck die faszinierende Illusion einer schon etwas übernatürlichen Buntheit entsteht. Es ist heute wenig vorstellbar, mit welchem Aufwand solche Karten einst produziert wurden.

Lithografische Ansichtskarte von 1910

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1910

Bildquelle: eigener Bestand

Als eine Art Zwillingskarte erschien diese Karte 1911 mit etwas mehr nach links gerichtetem Bildausschnitt in der Edition Photoglob, Zürich. Das Unternehmen wurde 1889 als Verkaufsgesellschaft des Art. Institut Orell Füssli AG gegründet.

Lithografische Ansichtskarte von 1911

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1911

Bildquelle: eigener Bestand

Dieses Kartensujet dürfte Grundlage für die beiden zuvor abgebildeten kolorierten Karten gewesen sein. Das Lichtdruckverfahren ist handwerklich anspruchsvoll und heute nur noch seltenst anzutreffen. Herausgegeben wurde die Karte wiederum von der Edition Photoglob in Zürich.

Ansichtskarte von 1918, produziert im Lichtdruckverfahren

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1918

Bildquelle: eigener Bestand

Fast von derselben Stelle wie die Karte oben fotografiert, dürfte auch diese nahe der Etzlibergstrasse 15 entstanden sein. Ebenso im Lichtdruckverfahren produziert, handelt es sich historisch betrachtet um eine eher späte Produktion. Da sich dieses Verfahren wenig für Grossauflagen eignete, wurden solche Postkarten zunehmend von Echtfotokarten abgelöst: Fotopapier wurde erschwinglicher und bot eine klar bessere Wiedergabequalität.

Ansichtskarte von 1920, produziert im Lichtdruckverfahren

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1920

Bildquelle: eigener Bestand

Es handelt sich hier um die bisher einzige Aufnahme des Höhenwegs in Richtung Zürich aus der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts. Im Hintergrund die Silhouette des Restaurants Etzliberg.

Ansichtskarte von Ende 1920er- bzw. Anfang 1930er-Jahre

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ungefähr

1930

Bildquelle: eigener Bestand

Sicht auf die andere Seeseite mit Küsnacht und Erlenbach. Rechts der Bildmitte die Dächer der Kernzone Aegertli. Prägnant im Bild die katholische Kirche, deren 1924 errichteter Kirchturm noch recht neu wirkt und Sinnbild ist für den wachsenden Arbeiterzustrom in der Industrie. Um 1900 lebten über 900 Katholiken in der Gemeinde. Die bis dato in Langnau stationierte Mission bot nicht mehr genug Platz und so wurde am 18.6.1899 das neue Gotteshaus in Thalwil eingeweiht. Der Kirchturm allerdings wurde erst 25 Jahre später errichtet und auch das schmucke Zifferblatt sollte noch drei weitere Jahre stillstehen: das Uhrwerk konnte erst am 2.1.1927 in Betrieb genommen werden.

Echtfoto-Ansichtskarte von 1932

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1932

Bildquelle: eigener Bestand

Diese von Jean Gaberell mit der Nr. 17930 über die «Photographische Anstalt, Thalwil» publizierte Ansichtskarte verfügt aufgrund der Tatsache, dass Sie ab Negativ auf Fotopapier belichtet wurde, über einen beachtlichen Detailreichtum.

Echtfoto-Ansichtskarte von 1935

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1935

Bildquelle: eigener Bestand

Wiederum Gaberell ist es zu verdanken, dass auch ein Thalwil im Winterkleid für die Nachwelt konserviert wurde. Die von der heutigen Ecke Heuelstrasse / Im Sack aus geschossene Aufnahme zeigt, wie man früher bei Schnee vom Etzliberg hinunter kam zum Bahnhof, zum Einkauf oder zur Schule. Einfach zu Fuss und allenfalls noch mit Skistöcken, das musste reichen.

Echtfoto-Ansichtskarte von 1936

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Poststempel

1936

Bildquelle: eigener Bestand

Vom Höhenweg, der den Etzliberg durchläuft, hatte man 1949 eine nicht viel andere Aussicht als heute. Trotzwohl gab es noch keine Zürcherstrasse, noch keine Flachdachhäuser und noch viel Platz am Hang und auf der gegenüberliegenden Seeseite. Die Postkarte stammt von der Fotografischen Anstalt Rud. Suter in Oberrieden.

Echtfoto-Ansichtskarte von 1943

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Poststempel

1943

Bildquelle: eigener Bestand

Eine weitere Fotografie von Jean Gaberell, diesmal vom Restaurant Etzliberg aus in Richtung Küsnacht. Da Gaberell 1949 im Alter von 62 Jahren verstarb, ist anzunehmen, dass das Bild noch in den 1940ern entstand. Das Land jenseits der Claridenstrasse war noch unbebaut – die dem Quartier Rudishalden gewichene Wiese wurde für Obst- und Gemüseanbau genutzt.

Echtfoto-Ansichtskarte mit Poststempel 1951

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Poststempel

1951

Bildquelle: eigener Bestand

Noch ahnt niemand, wie es hier rund zwanzig Jahre später aussehen wird. Die ersten Vorboten allerdings stehen schon da: Die neu entlang der Sonnenbergstrasse erstellten und fast schon idyllisch gelegenen Mietshäuser stehen heute, merklich in die Jahre gekommen, viel zu nahe an der Kreuzung der Zürcherstrasse. Wo einst Vögel zwitscherten und gar ein Wäldlein stand, stehen heute Fahrzeuge Schlange.

Echtfoto-Ansichtskarte vermutlich aus den 1950ern

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er-Jahre

1950

Bildquelle: eigener Bestand

Wir befinden uns in den 60ern, die Ansichtskarten werden farbig und die schon auf der Karte von 1943 zu sehenden Birken haben an Umfang zugelegt. Noch ist die alte Molkerei unterhalb des Etzlibergs von Wiese umgeben. Das kleinere Haus rechts wird 10 Jahre später einer ziemlich grosszügig dimensionierten Schulanlage, die Wiese hinten einer Wohnüberbauung weichen müssen. Der Bau der Kantonsstrasse steht kurz bevor. Die Umgebung verändert sich in kürzester Zeit radikal.

Ansichtskarte von 1965

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Poststempel

1965

Bildquelle: eigener Bestand

Das neue Schulhaus Sonnenberg wird gerade fertiggestellt, eine massive Versiegelung von Grünflächen ist Tatsache. Im Hintergrund steht schon die Grossüberbauung Rudishalden. Fehlt noch die Zürcherstrasse, die auch sehr bald folgen wird. Die alte Molkerei wirkt deplatziert, sie wird später von einer hohen Mauer umgeben sein, denn rundherum gibts nichts als asphaltierte Strassen und Lärm. Ein Paradebeispiel für die Abwertung einer Lebensumgebung im Namen der Ortsentwicklung. In den 60ern und 70ern findet man viele Beispiele, in denen sich lokaler Fortschrittsglaube gar auf «schönen» Ansichtskarten abbilden lässt. Es ist die Zeit, in der zahllose Bauten von historischer Bedeutung vernichtet werden und für immer verschwinden. Das stolze Vorzeigen «neuer Errungenschaften» berührt heute eher peinlich und man würde sich wünschen, die Einzigartigkeit von damals wäre noch vorhanden.

Ansichtskarte von 1976

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Poststempel

1976

ETZLIBERGER PANORAMA

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