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Nach je einem Gutachten zum Zustand von Holz- und Mauerwerk durch «Handwerker in der Denkmalpflege» wurde seitens Behörde ein Gutachten zur Schutzwürdigkeit erstellt.

 

Anlässlich einer weiteren Begehung interpretierten Kunsthistorikerinnen den Gebäudeaufbau. Ihr Bericht mündete in einem Raumbuch, welches wiederum die Grundlage für die folgerichtige Renovationsplanung bildete.

 

Gemäss Expertisen dürfte das Reiheneckhaus Etzlibergstrasse 15 auf einen Bohlenständerbau aus dem 16. oder frühen 17. Jahrhundert zurück­gehen. Die Bohlenwände wurden später durch Fachwerk ersetzt. 

BESTANDESAUFNAHME

Obere Kammer mit Renaissance-Tür Anfang 17. Jh.

Der mittlere Kellerraum dürfte ursprünglich als Vorrats­kammer gedient haben, welche schätzungsweise nur von der darüber­liegenden Küche aus zugänglich war.

 

Wohl erst später wurde der Keller auch von der Ostfassade her erschlossen und führte gar bis in den Keller der Etzlibergstrasse 17. Der gewölbte Balken an der Decke (Bild 3) deutet darauf hin, dass der Raum für grösseres Gerät befahrbar gemacht wurde.

 

Aufseiten der Etzlibergstrasse 17 konnte bei Freilegungsarbeiten ein zugemauerter Durchgang festgestellt werden. Unter dem alten Bretterboden wurden zudem Bruchstücke eines Mühlsteins gefunden.

KELLER UND PARTERRE

Der obere Wohnraum ist mittels einfachen Holztrennwänden in zwei Zimmer unterteilt. Am Treppenaufgang befindet sich ein Waschraum mit mas­sivem Steinzeug-Waschbecken.

 

Wie schon im ersten gibts auch im zweiten Stock eine niedrige Kammer, in der das Fenster dem Fussboden näher ist als üblich. Auch hier dürfte die Raumhöhe zugunsten der neuen Waschküche im Parterre reduziert worden sein.

ZWEITER STOCK

Der südliche Wohnteil beherbergt Küche und Stube. Eine steile Treppe führt im Bereich der Küche in den zweiten Stock. Thalwil entwickelte sich im 19. Jahrhundert vom landwirtschaftlichen zum textilen Wirtschaftsstandort. Zu Beginn dieser Entwicklung wurde meist noch in Heimarbeit gewoben. So verfügt die Stube über die typische Fensterreihe, hinter der jeweils ein Webstuhl stand.

 

Im nördlichen Hausteil befindet sich eine von den Wohnräumen durch eine massive Fachwerkwand getrennte weitere Kammer. Circa einen Meter höher­ gelegen, wurde sie womöglich ökonomisch genutzt, was das sehr tiefliegende Fenster erklären könnte. Wahrscheinlicher jedoch ist, dass die Höhe der Kammer reduziert wurde, um der ca. 1940 im Parterre einge­bauten Waschküche Platz zu machen.

ERSTER STOCK

Die Kernbausubstanz im Dachwerk ist ausserordentlich gut erhalten.

Die beiden Estriche der Etzlibergstrasse 15 und 17 waren noch bis ins späte 20. Jahrhundert zusammenhängend begehbar. Es wird erzählt, dass sich die Besitzerfamilien gegenseitig bezichtigten, fremdes Material entwendet zu haben. Wohl nicht zuletzt darum wurden die Häuser schliesslich auch im Bereich des Dachstocks voneinander getrennt.

DACHSTOCK UND MEZZANIN

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